Nachdem ich jahrelang unter unreiner Haut und Pickeln gelitten habe, habe ich Schritt für Schritt herausgefunden, was man gegen hormonelle Akne tun kann. Dabei habe ich viel recherchiert und ausprobiert. Einen Einblick in meine Geschichte findest du in diesem Beitrag. Neben meinen persönlichen Erfahrungen möchte ich auch mit dir teilen, welche Lektionen ich über unreine Haut gelernt habe – damit du nicht dieselben Fehler machst wie ich.
Disclaimer Produkterwähnungen: Ich nenne in diesem Beitrag bestimmte Produkte, die ich in der Vergangenheit verwendet habe oder noch verwende. Ich erhalte dafür kein Geld und stehe in keinerlei Beziehung zu den Herstellern. Ich möchte lediglich offen und ehrlich meine Geschichte erzählen sowie meine Erfahrungen weitergeben.
Unreine Haut in der Pubertät
Die ersten Pickel kamen bei mir mit 13. Damals hatte ich noch keine Ahnung, dass ich PCOS habe. Ich bekam fettige Haut, Unreinheiten, große Poren – und dachte, das gehört halt zum Teenager-Sein dazu. Trotzdem belastete es mich natürlich. Vor allem, weil ich mich mit dem Problem allein fühlte. Klar, meine Freundinnen bekamen schon auch mal einen Pickel. Bei ihnen war es aber nie so schlimm wie bei mir.
So sah meine Haut aus
Die Pickel verteilten sich dabei über mein ganzes Gesicht: Stirn, Wangen, Nase, Kinn… auch am Dekolleté und am Rücken bzw. an den Schultern hatte ich welche.
Meine Haut wurde außerdem extrem ölig, sodass ich auf Fotos immer glänzte – egal wie viel Puder ich benutzte. Auch die Qualität meiner Haut veränderte sich: sie wurde irgendwie „grob“, großporig und ich bekam Mitesser.
Zuerst versuchte ich, dem Ganzen mit Pflegeprodukten aus der Drogerie zu begegnen. Ich verwendete spezielle Waschgels und Anti-Pickel-Stifte, aber besser wurde es dadurch nicht. Schon früh begann ich deshalb, täglich Make-Up zu tragen. Ich wollte einfach diese Problemzone verstecken, denn ich fühlte mich unwohl damit.
Zum Dermatologen
Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und bat meine Mutter, mit mir zum Hautarzt zu gehen. Ich war sicher, dass das die Lösung sein würde. Ein Irrtum.
Ich ging zwar über Jahre hinweg immer wieder zum Hautarzt, allerdings konnte dieser mir nicht helfen mit meiner hormonellen Akne. Er verschrieb mir alle möglichen Cremes und Waschlösungen – diese sorgten aber hauptsächlich dafür, dass meine Haut austrocknete und sich abschälte. Gegen die Pickel halfen sie nicht oder nur minimal. Es war frustrierend!
Reinigungsgel, Cremes und Tabletten gegen hormonelle Akne
Eine ganze Weile lang verwendete ich z.B. ein Waschgel, das stark bleichend wirkte (aufgrund des Inhaltsstoffs BPO, der eigentlich sinnvoll ist bei Akne). Nach ein paar Monaten war ein Großteil unserer Handtücher übersäht mit Flecken. Unreine Haut hatte ich immer noch.
Ein anderes Mal verschrieb der Arzt mir Tabletten, die ich ca. einen Monat lang nehmen musste. Währenddessen wurde meine Haut rein und glatt – endlich. Doch leider musste ich die Tabletten dann wieder absetzen, denn es waren Antibiotika, die man nicht dauerhaft nehmen kann. Danach kamen die Pickel wieder als wäre nichts gewesen.
Heute graust es mich, wenn ich daran zurückdenke. Wie schädlich die Einnahme von Antibiotika bei Akne sein kann, war mir damals nicht klar – ich wollte einfach nur schöne Haut.
Guter Rat aus der Apotheke
Als ich ca. 16 oder 17 war ging es endlich bergauf mit meiner Haut. Eine Bekannte meiner Mutter, die in einer Apotheke arbeitete, empfahl uns eine Pflegeserie speziell für unreine Haut (Avène Cleanance). Zudem erklärte sie mir, dass viele „normale“ Hautpflege-Produkte bei anfälligen Personen wie bei mir die Poren verstopfen.
Es ist daher sehr wichtig, nur Produkte zu verwenden, die nicht komedogen sind. Dieser Ratschlag war Gold wert, denn als ich dies beherzigte und meine Pflege umstellte, verbesserte sich meine Haut spürbar.
Ich bekam zwar nach wie vor Pickel, aber es waren nicht mehr so viele. Auch das Erscheinungsbild meiner Haut verbesserte sich: sie wirkte feiner und ebenmäßiger. Die vielen kleinen Pickelchen und Unebenheiten, die ich auf der Stirn hatte, verschwanden. Endlich sichtbare Verbesserungen!
Was ich bei der ganzen Sache allerdings noch immer traurig und schockierend finde: Während der gesamten Zeit, in der ich in Behandlung war, hatten verschiedene Hautärzte diese Zusammenhänge mit keinem Wort erwähnt.
Ich benutzte also medizinisch verordnete Cremes und Medikamente gegen Akne und verstopfte dabei gleichzeitig jeden Tag meine Poren mit billigem Make-Up aus der Drogerie.
Dumm aus heutiger Sicht – aber ich wusste es damals einfach nicht besser.
Gesunde Ernährung für hormonelle Akne
Zu der Zeit begann ich auch, mich für gesunde Ernährung zu interessieren. Ich lernte, dass das, was wir essen, einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit (und das Erscheinungsbild unserer Haut) hat. So begann ich nach und nach, mich gesünder zu ernähren: mehr Gemüse, weniger Junk-Food, weniger Zucker, ausgewogenere Mahlzeiten und mehr Wasser.
Der Effekt war nicht sofort zu sehen, weil die Umstellung ein längerer Prozess für mich war. Das ging nicht in ein paar Tagen, sondern dauerte Monate und Jahre. Und auch heute ist meine Ernährung sicher nicht perfekt. Aber dafür sind die Veränderungen nachhaltig und über die Zeit ist der positive Einfluss auf meine Haut deutlich spürbar.
Hier findest du meinen Guide zum Thema gesunde Ernährung beim PCO-Syndrom.
Heute weiß ich, dass ich mit Pickeln rechnen muss, wenn ich über die Stränge schlage. Besonders Alkohol, Süßigkeiten und übermäßig fettiges Essen sind bei mir Auslöser für unreine Haut. Manchmal entscheide ich mich trotzdem dafür – und trage dann auch bewusst die Konsequenzen.
Die Pille
Einige Jahre fuhr ich so ganz gut. Rückblickend war meine Haut in einem guten Zustand, den ich so hätte akzeptieren sollen. Aber ich wollte mehr.
Mit Anfang 20 begann ich daher, die Pille zu nehmen. Hauptsächlich wegen der Haut. Ich fragte daher explizit nach einem anti-androgen wirkenden Präparat und bekam daraufhin die Bellissima verschrieben.
Ich vertrug sie zunächst auch sehr gut und meine Haut verbesserte sich weiter. Ich war super zufrieden.
Das erste Absetzen
Nach ein paar Jahren beschloss ich allerdings, die Pille abzusetzen. In dieser Zeit berichteten viele junge Frauen online über ihre negativen Erfahrungen und ich machte mir zum ersten Mal wirklich Gedanken über die Nebenwirkungen. Zuvor hatte ich diese komplett ausgeblendet.
Nach dem Absetzen der Pille spielte meine Haut verrückt. Die Pickel kamen zurück, und sie waren schlimmer als je zuvor. Ich bekam jetzt vermehrt wirklich dicke, tiefliegende Pickel – vor allem rund um Kinn und Kiefer. Diese waren schmerzhaft, entzündet und teilweise zystisch. Oft dauerte es Wochen, bis sie abheilten, und zurück blieben Pickelmale. Auch am Rücken hatte ich stärkere Akne als jemals zuvor.
So ging es einige Monate, bis meine Hormone sich langsam wieder einpendelten. Ich wusste mittlerweile zwar von meinem PCO-Syndrom, hatte allerdings noch wenig Ahnung, wie ich dieses richtig behandeln sollte. Daher brauchte mein Körper eine ganze Weile.
Mithilfe von Mönchspfeffer schaffte ich es schließlich, meinen Zyklus wiederherzustellen. Das dauerte ca. 4 bis 5 Monate, dann wurde auch meine Haut langsam wieder besser. Um wieder auf den Stand von vor der Pilleneinnahme zu kommen, brauchte ich jedoch über ein Jahr!
Ein zweites Mal die Pille
Obwohl ich eigentlich nicht noch einmal damit anfangen wollte, begann ich ein paar Jahre später erneut mit der Pille (wieder die Bellissima). Ich war zum ersten Mal in Behandlung für mein PCOS, und sowohl meine Frauenärztin als auch meine Endokrinologin empfahlen sie mir. Außerdem war ich meine anderen Symptome leid; vor allem der Haarausfall machte mir zu schaffen.
Meine Haut wurde daraufhin erneut besser (ebenmäßiger und reiner). Völlig pickelfrei war ich nie, aber für meine Verhältnisse war es super.
Das zweite Absetzen
Anfang 2022 schließlich setzte ich die Pille endgültig ab – ich begann nun nämlich selbst, Nebenwirkungen zu entwickeln. Diese waren hauptsächlich psychischer Natur (darüber werde ich auch einmal einen Beitrag schreiben – lass mich gerne wissen, ob dich das interessiert).
Und wieder spielte meine Haut verrückt. Wieder kamen die schmerzhaften, tief zystischen Pickel an Kinn, Hals und Kiefer. Und das, obwohl ich diesmal Maßnahmen zur Unterstützung durchzog. Ich achtete auf meine Ernährung und supplementierte Nährstoffe, um meinem Körper die Umstellung leichter zu machen.
Und ich bekam diesmal auch direkt meine Periode wieder (mehr dazu kannst du in meinem Beitrag über Inositol nachlesen). Trotzdem war die Umstellungszeit hart. Meine Hormone waren komplett durcheinander und meine Symptome spiegelten dies wider.
Es wurde jedoch von Monat zu Monat besser!
Mein Hautzustand jetzt
Aktuell ist meine Haut bei Weitem nicht perfekt, allerdings hat sich ihr Zustand stetig gebessert. Ich bekomme immer noch mehr Pickel als mir lieb ist – allerdings weit weniger als vor ein paar Monaten. Wenn sie kommen, dann rund um die Periode oder den Eisprung.
Es ist noch Luft nach oben, und ich arbeite weiter daran, meine Gesundheit und meine Haut zu verbessern. Das Wichtigste ist aber: meine Pickel bestimmen nicht meinen Alltag. Ich traue mich wieder ungeschminkt aus dem Haus. Ich kann einfach mein Leben leben.
Und ich hoffe, dass du auch an diesen Punkt kommst. Wenn du wissen möchtest, was genau du gegen deine unreine Haut tun kannst, empfehle ich dir meinen 5 Schritte-Plan gegen Akne bei PCOS. Dort habe ich viele hilfreiche Tipps zusammengetragen, wie du die Ursachen hormoneller Akne bekämpfen kannst.
Zum Abschluss möchte ich dir nun wie versprochen mitgeben, was ich in über 15 Jahren Umgang mit hormoneller Akne gelernt habe:
7 Lektionen, die ich über unreine Haut gelernt habe
- Verwende nicht komedogene Produkte in deiner Hautpflege sowie beim Make-Up.
- Die Pille hilft vorübergehend, macht es am Ende jedoch nur schlimmer.
- Antibiotika sind absolut sinnlos gegen hormonelle Akne. Sie helfen zwar kurzfristig, danach kommen die Pickel aber zurück.
- Nur weil jemand Arzt ist, weiß er nicht automatisch alles über die Behandlung von Akne. Wenn du das Gefühl hast, du wirst nicht ernst genommen oder dir wird nicht kompetent geholfen, dann such dir jemand anderen.
- Ernährung und Lebensstil haben einen großen Einfluss auf deine Haut. Genauso wie Stress oder zu wenig Schlaf – auch wenn es vielleicht nicht direkt sichtbar ist.
- Eigne dir Wissen an und finde die Ursache für deine Pickel. Nur so kannst du nachhaltig gegen deine unreine Haut vorgehen.
- Gib nicht auf, es kann besser werden!
Welche Erfahrungen hast du mit Akne und unreiner Haut gemacht?
Was hat dir geholfen?
Lass es mich wissen und schreib mir einen Kommentar!
Hallo Sarah,
Gibt es denn nichtkomedogene Produkte, die du empfehlen würdest?
oder nutzt du weiterhin die Avene Serie?
Liebe Grüße
Hallo Tanja,
womit ich gute Erfahrungen gemacht habe und was ich immer wieder kaufe sind tatsächlich die Avène Serie und die Effaclar Serie von La Roche-Posay. Es gibt aber auch Produkte von anderen Marken, die ich verwende (z.B. das AHA/BHA Peeling von The Ordinary oder eine nicht-komedogene Sonnencreme fürs Gesicht von Eucerin).
Ich kann dazu gerne mal einen ausführlichen Beitrag schreiben, wenn du Interesse hast 😊
Liebe Grüße
Sarah