Was ist PCOS eigentlich? Die wichtigsten Fakten
Du hast vielleicht an der einen oder anderen Stelle schon über PCOS gelesen oder davon gehört. Vielleicht hat dir dein Arzt ein paar Sätze dazu gesagt.
Oft bekommt man jedoch leider nur oberflächliche Infos, die einen mit vielen Fragezeichen zurücklassen. So ging es mir damals.
Um die Erkrankung in den Griff zu bekommen, muss man aber wissen mit was genau man es zu tun hat!
Dieser Artikel soll dir daher einen kurzen, knackigen Überblick geben mit den wichtigsten Infos dazu, was genau das PCO-Syndrom ist.
PCOS Definition
Das polyzystische Ovarialsyndrom (kurz PCOS) ist eine Hormonstörung, die ca. 10% der Frauen weltweit betrifft. Der Name setzt sich dabei folgendermaßen zusammen:
Poly = mehrere
Zystisch = Zysten
Ovarial = die Eierstöcke betreffend
Der Name PCOS spielt also auf die vielen kleinen Zysten in den Eierstöcken an, die Betroffene oft haben. Andere Namen für PCOS sind zum Beispiel auch polyzystisches Ovar-Syndrom, PCO-Syndrom, PCO, Stein-Leventhal-Syndrom oder PCOD (Polycystic Ovarian Disease). Wenn du also diese verschiedenen Namen hörst meint man eigentlich immer ein und dasselbe.
Typische PCOS-Symptome
Die namensgebenden Zysten habe ich bereits erwähnt. Diese sind jedoch in der Regel ein recht spät entdecktes Symptom, denn sie sind nur auf einem vaginalen Ultraschall zu sehen. Das PCO-Syndrom geht jedoch einher mit einer ganzen Reihe an weiteren möglichen Symptomen. Hier die häufigsten:
- Unreine bzw. fettige Haut, Akne
- Haarausfall (androgenetische Alopezie)
- Hirsutismus (gesteigertes Haarwachstum am Körper bzw. im Gesicht, an für Frauen untypischen Stellen – z.B. Kinn oder Bauch)
- Übergewicht (v.a. um die Körpermitte) bzw. Schwierigkeiten Gewicht zu verlieren
- Unregelmäßige oder außerordentlich lange Zyklen (regelmäßig länger als 35 Tage)
- Ausbleibender Eisprung
- Unfruchtbarkeit / unerfüllter Kinderwunsch
- Fehlgeburten
- Progesteronmangel
- Viele kleine Zysten an den Eierstöcken (im Ultraschall zu sehen)
- Stoffwechselstörungen (z.B. Blutzuckerprobleme, Bluthochdruck)
- PMS (prämenstruelles Syndrom)
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit
- Depressionen, Angststörungen
Es müssen dabei nicht zwingend alle Symptome bei jeder Frau auftreten. Meiner Erfahrung nach gibt es ein paar individuelle Hauptsymptome, für die man wahrscheinlich besonders anfällig ist (bei mir sind das zum Beispiel Haarausfall und unreine Haut).
Diese tauchen zuerst auf und sind oft am schwersten in den Griff zu bekommen. Andere kommen erst mit der Zeit, wenn das PCO „schlecht eingestellt“ ist.
PCOS Diagnose
Du hast jetzt wahrscheinlich die obenstehende Liste gelesen, erkennst dich in einigen der Symptome wieder und fragst dich, ob du PCOS hast. Allein aufgrund von Symptomen kann man das allerdings nicht sagen. Um nach aktuellen wissenschaftlichen Kriterien mit PCOS diagnostiziert zu werden, müssen folgende Punkte auf dich zutreffen:
- Hyperandrogenämie: Du hast einen erhöhten Spiegel von männlichen Hormonen (Androgenen) im Blut oder entsprechende deutliche Symptome (wie Akne, Haarausfall, Hirsutismus).
- Zyklusstörungen: Deine Monatsblutung kommt wiederholt nicht oder du hast sehr lange Zyklen (regelmäßig über 35 Tage) und / oder man hat bei dir polyzystische Ovarien festgestellt (viele kleine unreife Follikel in den Eierstöcken).
- Andere mögliche Ursachen müssen ausgeschlossen werden: Das ist sehr wichtig, denn es gibt einige andere Krankheiten, die ähnliche Symptome wie PCOS auslösen können, zum Beispiel das Nicht-klassische Androgenitale Syndrom (AGS), auch Late-Onset AGS genannt.
PCOS ist also eine Ausschlussdiagnose – ein Ultraschall allein reicht dafür nicht!
Es gibt außerdem noch die sogenannten Rotterdam-Kriterien. Diese halte ich (und viele Experten) für die Diagnose des PCO-Syndroms jedoch mittlerweile für weniger geeignet, da sie zu „falsch-positiven“ Ergebnissen führen können.
Wenn du mehr über die Diagnose wissen möchtest, empfehle ich dir den Diagnose-Leitfaden der PCOS Selbsthilfe Deutschland.
Warum hast du PCOS?
Solltest du tatsächlich PCOS haben, fragst du dich nun natürlich was die Ursache ist.
Und hier beginnt es komplex zu werden. Denn das PCO-Syndrom ist eine vielschichtige Erkrankung, bei dem genetische Anfälligkeit (medizinisch Prädisposition genannt) sowie verschiedene Umweltfaktoren zusammenspielen.
Die genauen Zusammenhänge sind dabei noch nicht endgültig erforscht. Ich versuche trotzdem, dir einen kurzen Überblick zu geben:
Faktor 1: Hormonelles Ungleichgewicht
Der Grund für die unangenehmen Symptome ist ein hormonelles Ungleichgewicht. Bei PCOS-Frauen sind die sogenannten „männlichen Hormone“ (Androgene wie Testosteron, DHT oder Androstendion) erhöht, was zu den typischen Symptomen wie Akne, Haarausfall nach männlichem Muster oder Hirsutismus führt.
Faktor 2: Stoffwechselstörung
Das ist aber nicht alles, denn PCOS hat auch eine metabolische Komponente. Hier kommen die Symptome, die den Stoffwechsel betreffen ins Spiel (Metabolismus = Stoffwechsel): Insulinresistenz, Übergewicht und später möglicherweise Diabetes Typ 2.
Weitere Faktoren: mehrere Komponenten spielen zusammen
Was genau dieses hormonelle Ungleichgewicht und die Stoffwechselprobleme verursacht ist noch nicht vollständig geklärt. Mehr noch, es scheint sogar, dass das ursächliche Problem nicht immer genau dasselbe ist, sondern auch von Frau zu Frau unterschiedlich sein kann.
Bei manchen Frauen ist beispielsweise ein gestörter Insulin-Stoffwechsel der Schlüssel. Bei anderen kann es die Schilddrüse oder eine Autoimmun-Komponente sein. Auch chronische, leicht erhöhte Entzündungswerte scheinen eine Rolle zu spielen. Man spricht daher oft auch von verschiedenen PCOS-Typen.
Und als ob das nicht schon kompliziert genug wäre, beeinflussen sich die einzelnen Faktoren auch noch gegenseitig. Es kann daher schwierig sein, seine eigene individuelle Ursache herauszufinden.
Das ist es, was PCOS so komplex macht.
Du möchtest tiefer ins Thema einsteigen?
Mehr über die verschiedenen PCOS Typen sowie die versteckten Ursachen des PCO-Syndroms erfährst du in diesem Beitrag.
Das PCO-Syndrom behandeln
Okay, nach all diesen Informationen über PCOS Symptome, die Diagnose und die möglichen Ursachen möchtest du jetzt sicher wissen, was du gegen das PCO-Syndrom tun kannst.
Hier gibt es verschiedene Ansätze:
Der „klassische“ schulmedizinische Ansatz
Wenn du mit PCOS zum Arzt gehst, ist die Standard-Behandlung in der Regel, dir eine antiandrogene Pille zu verschreiben. Diese unterdrückt die männlichen Hormone (die Androgene, du erinnerst dich) und „maskiert“ so die Symptome.
Solltest du außerdem Probleme mit Insulinresistenz oder Übergewicht haben, heißt es meist einfach: „Sie müssen abnehmen!“ Dabei wird aber in der Regel ignoriert, wie schwer das mit dem PCO-Syndrom ist. Häufig wird dann als Lösung Metformin verschrieben. Das ist ein Blutzuckermedikament für Diabetiker, das beim Abnehmen helfen kann, häufig aber nicht gut vertragen wird.
Wenn du einen unerfüllten Kinderwunsch hast, wird dein Arzt dir dagegen wahrscheinlich eine Stimulationstherapie mit Clomifen empfehlen, oder dich direkt an eine Kinderwunschklinik überweisen.
Probleme des schulmedizinischen Ansatzes
Das Problem mit der schulmedizinischen Standard-Behandlung ist, dass die Ursache von PCOS nicht an der Wurzel angegangen wird, sondern häufig nur die Symptome kaschiert werden:
Nach dem Absetzen der Pille sind deine Hormone genauso durcheinander wie zuvor (oft sogar noch mehr). Metformin musst du für immer nehmen, um den positiven Einfluss auf den Blutzucker aufrecht zu erhalten. Und eine Stimulationsbehandlung um schwanger zu werden kann langwierig sein und ist psychisch oft sehr belastend.
Damit es dir wirklich nachhaltig besser geht, musst du anders an die Sache herangehen.
Die Alternative: PCOS auf natürliche Weise behandeln
Bevor du weiterliest, möchte ich kurz eine Sache klarstellen: Ich bin kein Gegner der Schulmedizin. Für viele Frauen können die oben genannten Lösungen genau das Richtige sein. Und umgekehrt ist etwas nicht automatisch gut, nur weil es „natürlich“ oder „bio“ ist.
Da PCOS aber eine Erkrankung ist, die viel mit unserem Lebensstil zu tun hat, kann man sie mit einem gesunden, auf unsere Bedürfnisse abgestimmten Lifestyle auch aktiv beeinflussen und die Symptome behandeln. Clare von The PCOS-Nutritionist sagt zum Beispiel immer (frei übersetzt):
„PCOS ist eine Erkrankung, bei dem deine Gene nicht gut mit deinem Lebensstil harmonieren.“
Den Körper unterstützen mit einer gesunden Lebensweise
Ich bin überzeugt davon, dass die richtige Ernährung, gesunde Gewohnheiten sowie die passenden Supplemente auch dir dabei helfen können, dein PCO in den Griff zu bekommen! Oft sind es nur kleine Veränderungen im Alltag, die über die Zeit hinweg einen großen Unterschied machen – das kann ich aus persönlicher Erfahrung bestätigen.
PCOS mit einem gesunden Lifestyle zu behandeln hat aber auch noch weitere Vorteile gegenüber der klassischen Methode, mit Medikamenten an die Sache heranzugehen:
Du musst mit weniger Nebenwirkungen rechnen und du tust so auch noch etwas für deine Gesundheit im Allgemeinen. Ich bin ein großer Fan davon, mit unserem Körper zu arbeiten statt gegen ihn. Ihn zu unterstützen. Das wirkt sich normalerweise auch positiv auf unsere PCOS Symptome aus.
Du hast dabei nichts zu verlieren!
So bekommst du dein PCO in den Griff
Wenn du nun neugierig geworden bist und mehr darüber wissen möchtest, wie du dein PCO-Syndrom am besten angehst: Du findest eine Vielzahl hilfreicher Tipps und Infos hier auf dieser Webseite. Ich füge außerdem laufend Neues hinzu, es lohnt sich also, immer mal wieder reinzuschauen!
Alle Artikel findest du im Blog-Bereich.
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