Das Thema Haarausfall kann für Frauen enorm belastend sein. Glaub mir – als jemand, der selbst jahrelang damit zu kämpfen hatte, weiß ich das. Es sind eben nicht nur Haare, sondern es hängt auch so viel Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit dran.
Haarausfall ist ein häufiges Symptom beim PCO-Syndrom, aber du musst nicht unbedingt an PCOS Haarausfall leiden damit dieser Artikel hilfreich für dich ist.
Ich tauche hier in das komplexe Thema Haarausfall bei Frauen ein, zeige die verschiedenen Ursachen auf und teile, was ich in über 15 Jahren Beschäftigung mit dem Problem gelernt habe. Und wie ich schließlich an einen Punkt gekommen bin, an dem ich meinen Haarausfall im Griff habe.
Allgemeinwissen Haare
Bevor ich anfange, konkret über Haarausfall bei Frauen zu sprechen, möchte ich kurz ein paar wichtige Fakten klären. Denn ohne ein Grundwissen über Haare kann man das Problem nicht lösen.
- Es ist normal, bis zu ca. 100 Haare am Tag zu verlieren. Erst wenn dir über einen längeren Zeitraum deutlich mehr ausgehen oder dein Haar merklich dünner wird, spricht man von Haarausfall.
- Du musst unterscheiden zwischen Haarausfall und Haarbruch. Bei Haarausfall fallen die Haare an der Wurzel aus (zu erkennen daran, dass am Ende ein kleiner, heller Knubbel hängt). Bei Haarbruch (zum Beispiel ausgelöst durch Färben, schlechte Pflege etc.) brechen sie an belasteten Stellen und sehen meist splissig, trocken und strohig aus.
- Ein normales Kopfhaar wächst in der Regel zwischen 2 und 7 Jahren (Anagenphase). Es folgt eine Übergangsphase (Katagenphase) und dann die Ruhephase (Telogenphase), die bis zu 3 Monate dauern kann. Dann beginnt der Zyklus von neuem.
- Haare wachsen langsam. Du kannst bei Haarausfall daher keine schnellen Verbesserungen erwarten. Wenn du etwas veränderst, braucht es mindestens 4 bis 6 Wochen, bis du frühestens etwas bemerken kannst! Um beurteilen zu können, ob eine Maßnahme greift, gib der Sache sogar lieber 3 bis 6 Monate Zeit.
Welche Arten von Haarausfall bei Frauen gibt es?
Haarausfall ist ein komplexes Phänomen und kann verschiedene Ursachen haben. Die beiden wichtigsten Arten bei PCO Haarausfall sind die androgenetische Alopezie und der sogenannte diffuse Haarausfall. Auf diese beiden Arten von Haarausfall werde ich mich in diesem Beitrag konzentrieren.
Es gibt aber auch andere, seltenere Ursachen, zum Beispiel kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata), vernarbenden Haarausfall, Alopecia totalis oder die Traktionsalopezie.
Androgenetische Alopezie bei Frauen
Alopezie ist der medizinische Begriff für Haarausfall. Androgene sind „männliche“ Hormone wie beispielsweise Testosteron. Androgenetische Alopezie (kurz AGA) ist also hormonell (durch Androgene) bedingter Haarausfall.
Man spricht manchmal auch von anlagebedingtem oder genetisch bedingtem Haarausfall.
Diese Art von Haarausfall kennen wir alle: ein Großteil der Männer bekommt früher oder später AGA. Doch auch Frauen können daran erkranken.
Im Gegensatz zu Männern bekommen Frauen dabei in der Regel jedoch keine vollständige Glatze. Stattdessen wird ihr Scheitel „breiter“ und das Haar von dort ausgehend zunehmend lichter, sodass man die Kopfhaut durchscheinen sieht.
Die Ursache von androgenetischer Alopezie bei Frauen
Der exakte Mechanismus hinter AGA ist noch nicht zu hundert Prozent klar. Man nimmt an, dass die Ursache eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber männlichen Hormonen (insbesondere Dihydrotestosteron = DHT) ist. Auch Entzündungsprozesse scheinen dabei eine Rolle zu spielen.
Die Hypothese: DHT führt dazu, dass die Haarwurzeln langsam verkümmern. Das Haar verkürzt so seinen Wachstumszyklus und wird immer dünner.
Anstelle von festen, normal dicken, sogenannten Terminalhaaren kommen nun dünne „Babyhaare“. Diesen Prozess nennt man Miniaturisierung.
Irgendwann wächst das Haar dann gar nicht mehr.
Miniaturisierung ist ein deutlicher Hinweis auf androgenetische Alopezie.
Androgenetische Alopezie beim PCO-Syndrom
Da Frauen mit PCO-Syndrom erhöhte Spiegel an männlichen Hormonen haben, leiden sie öfter an AGA als gesunde Frauen.
AGA kann in jedem Alter auftreten. Häufig beginnt androgenetische Alopezie bei Frauen jedoch nach der Menopause, weil dann der natürliche Schutzeffekt unserer weiblichen Hormone verloren geht.
Androgenetische Alopezie: Was tun?
AGA ist nach dem aktuellen Stand der Medizin nicht heilbar. Es gibt aber Dinge, die du tun kannst, um zumindest das Fortschreiten aufzuhalten beziehungsweise zu verlangsamen. Es gibt keine Garantie, aber je früher du beginnst, dich um das Problem zu kümmern, desto besser die Chancen.
Ich kann dir keine medizinischen Ratschläge geben, möchte dir aber eine Liste mit möglichen Behandlungsoptionen aufzeigen. Folgende Mittel können potenziell gegen androgenetische Alopezie bei Frauen helfen:
Minoxidil
Minoxidil ist einer der wenigen Stoffe, dessen Wirksamkeit gegen AGA gut mit Studien belegt ist (hier findest du zum Beispiel ein entsprechendes Paper). Der genaue Wirkmechanismus ist zwar unklar, man geht aber davon aus, dass Minoxidil durchblutungsfördernd wirkt.
Minoxidil wird in Form einer Flüssigkeit oder als Schaum lokal auf die Kopfhaut aufgetragen und ist ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Der Nachteil: es muss dauerhaft täglich angewendet werden, nur dann kann es helfen.
Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit Minoxidil gemacht und verwende seit Jahren täglich die 5% Variante.
Antiandrogene Medikamente
Frauen haben, anders als Männer, mehr Optionen, um mit antiandrogen wirkenden Medikamenten gegen androgenetische Alopezie vorzugehen.
Gerade beim PCO-Syndrom kann das sinnvoll sein, da so gegebenenfalls auch andere Symptome (wie Akne oder Hirsutismus) behandelt werden können.
Mögliche Wirkstoffe sind unter anderem eine antiandrogene Pille, Spironolacton oder Finasterid. Dabei brauchst du die Unterstützung eines kompetenten Arztes, idealerweise eines Hormonspezialisten, denn die Medikamente sind rezeptpflichtig.
Ketokonazol
Ketokonazol ist ein Arzneistoff zur Behandlung von Pilzerkrankungen der Haut. Er wird vor allem gegen Kopfhauterkrankungen wie seborrhoische Dermatitis eingesetzt, scheint aber auch einen positiven Einfluss auf Haarausfall zu haben (Quelle).
Ketokonazol ist als Shampoo rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Allein richtet es wahrscheinlich nicht allzu viel aus, kann aber eine gute Unterstützung anderer Behandlungen sein. Gerade wenn du an Schuppen und / oder fettiger Kopfhaut leidest, ist Ketokonazol zu empfehlen.
Low-Level-Laser-Therapie
Bei der Low-Level-Laser-Therapie werden die Haarwurzeln mithilfe von Licht einer bestimmten Wellenlänge (Rotlicht) stimuliert, was zu verbessertem Haarwachstum führen soll. Es gibt mittlerweile diverse Geräte für zuhause in Form von Helmen, Kappen oder Kämmen. Diese sind allerdings teuer und die Anwendung recht zeitaufwendig. Empfohlen wird zwei bis dreimal pro Woche 20 bis 30 Minuten.
PRP – Platelet Rich Plasma
PRP ist eine recht invasive und teure Methode. Dabei wird dir Blut abgenommen, daraus konzentriertes Blutplasma gewonnen und dieses dann in die Kopfhaut gespritzt.
Microneedling / Dermarolling
Beim Microneedling werden der Kopfhaut mithilfe von kleinen Nadeln Microverletzungen zugefügt. Der anschließende Heilungsprozess soll das Haarwachstum stimulieren, weil der Körper mehr Blut und Nährstoffe an die betroffenen Stellen schickt, um den Schaden zu reparieren.
Microneedling kannst du in professionellen Studios durchführen lassen oder selbst zuhause machen. Dafür gibt es sogenannte Dermaroller oder DermaPens zu kaufen.
Wenn du Microneedling selbst zuhause ausprobieren möchtest, sei aber bitte vorsichtig. Es ist sehr wichtig, dich vorab gut zu informieren und penibel auf Hygiene zu achten – sonst schadest du dir eventuell mehr, als dass es nützt!
Microneedling ist leicht schmerzhaft, aber aushaltbar – viele vergleichen es mit dem Stechen eines Tattoos.
Ein Vorteil von Microneedling ist, dass es möglicherweise die Wirkung topischer Mittel verstärkt, weil diese damit besser dorthin kommen, wo sie wirken sollen. So könnte Microneedling zum Beispiel die Wirkung von Minoxidil verbessern.
Weitere Mittel gegen androgenetische Alopezie bei Frauen
Es gibt viele weitere Mittel, die angeblich gegen AGA helfen. Dazu gehören zum Beispiel besondere Kopfhautmassagen, ätherische Öle oder diverse Nahrungsergänzungsmittel und Shampoos. Die Evidenz dafür ist meist gering.
Ich will nicht sagen, dass diese Mittel nicht funktionieren können, ich würde jedoch immer mit Maßnahmen anfangen, die besser belegt sind.
Was mir geholfen hat gegen androgenetische Alopezie
Mir persönlich hat Minoxidil zusammen mit Ketokonazol und der Pille gut geholfen gegen AGA.
Mein Haarausfall, der eine Mischung war zwischen AGA und diffusem Haarausfall, hat sich stabilisiert (was ich gegen den diffusen Haarausfall getan habe, siehe weiter unten). Das Haar am Scheitel ist nun wieder so voll, dass man keine Kopfhaut mehr durchscheinen sieht.
Im Alltag denke ich nicht mehr ständig nur daran, wie meine Haare aussehen – und das will etwas heißen. Denn in meiner schlimmsten Phase habe ich mich nicht mehr ohne Schütthaar aus dem Haus getraut!
Mittlerweile habe ich die Pille abgesetzt und meine Haare haben dies gut überstanden. Sollte die androgenetische Alopezie in Zukunft wieder stärker werden, weiß ich jedoch, auf welche Mittel ich zurückgreifen kann.
Weiter unten findest du weitere generelle Tipps, die ich mir über die Jahre angeeignet habe, und die meiner Meinung nach jeder beachten sollte, der von Haarausfall betroffen ist.
Kommen wir nun zur zweiten Art von Haarausfall bei Frauen, die ich hier behandeln möchte.
Diffuser Haarausfall bei Frauen (Telogen Effluvium)
Die zweite sehr verbreitete Art von Haarausfall bei Frauen ist diffuser Haarausfall, medizinisch auch als Telogen Effluvium bezeichnet. Beim Telogen Effluvium wird der natürliche Haarzyklus gestört und es kommen viel mehr Haare als normal gleichzeitig in die Telogenphase (= Ruhephase). Diese fallen dann auch etwa zur selben Zeit aus – du verlierst also viel mehr Haare als üblich.
Weil man hierbei gleichmäßig über den Kopf verteilt Haare verliert, nennt man diese Art von Haarausfall auch diffus. Dieser diffuse Haarverlust ist deswegen ein Hinweis auf Telogen Effluvium. Du hast mehr Haare in der Bürste, im Abfluss, auf der Kleidung und so weiter.
Das Haarvolumen kann auch sichtbar abnehmen, sodass zum Beispiel dein Pferdeschwanz dünner wird.
Im Gegensatz zur androgenetischen Alopezie gibt es bei diffusem Haarausfall keine Miniaturisierung. In der Praxis sind sie aber trotzdem oft schwer auseinanderzuhalten, denn sie treten häufig gemeinsam auf. So war es auch bei mir.
Telogen Effluvium kann akut auftreten oder chronisch sein und viele verschiedene Ursachen haben.
Die Ursachen von Telogen Effluvium
Bei den Ursachen von diffusem Haarausfall muss man unterscheiden zwischen akutem und chronischem Verlauf.
Von akutem Telogen Effluvium spricht man, wenn der Haarausfall weniger als 6 Monate andauert. Dieser tritt dabei oft sehr plötzlich auf, wobei die Ursache meist ein bestimmtes Ereignis oder eine akute Stressphase ist.
Potenzielle Auslöser von akutem Telogen Effluvium sind zum Beispiel:
- Infekte
- eine OP
- eine Geburt
- die Einnahme oder der Wechsel von Medikamenten
- Stress im Job
- Trennung, Scheidung, Beziehungsstress
- ein Todesfall
- Mobbing
- …
Du kannst also versuchen 2-3 Monate zurückzurechnen und überlegen, ob du zu diesem Zeitpunkt ein solches Ereignis in deinem Leben hattest. Wenn ja, kann es gut sein, dass dies die Ursache deines Haarausfalls ist.
Die gute Nachricht dabei: ein akutes Telogen Effluvium wird meist von selbst wieder besser und die Haare wachsen nach, wenn sich der Körper vom Stress erholt hat.
Chronisches Telogen Effluvium
Beim chronischen Telogen Effluvium ist die Ursache dagegen meistens eine zugrundeliegende Erkrankung oder ein Nährstoffmangel.
Das können Eisenmangel, Schilddrüsenprobleme (Über- oder Unterfunktion, Hashimoto), oder andere chronische Erkrankungen sein.
Auch das PCO-Syndrom kann eine solche Ursache sein, daher haben viele Frauen mit PCO Haarausfall.
Chronische Erkrankungen gehen oft mit Nährstoffmängeln einher, der ursächliche Zusammenhang ist deshalb oft nicht ganz klar. Chronischer diffuser Haarausfall tritt zudem oft schleichend auf, sodass man ihn nicht immer direkt bemerkt.
Um ein chronisches Telogen Effluvium loszuwerden, musst du die zugrundeliegende Ursache finden und behandeln.
Also zum Beispiel deinen Eisenmangel beheben.
Was mir geholfen hat gegen chronisches Telogen Effluvium
Der Hauptgrund für meinen jahrzehntelangen diffusen Haarausfall war chronischer Eisenmangel. Mein Ferritin lag teilweise bei nur 15 ng/ml.
Das Problem: dieser Wert gilt bei vielen Laboren noch als Normbereich. Lange wurde das Problem also nicht erkannt.
Und selbst, als ich dann lernte, dass der Wert mindestens bei 70 ng/ml liegen sollte, dauerte es lange, bis ich meine Eisenspiegel dauerhaft oben halten konnte.
Abgesehen davon hat sich mein Haarzustand signifikant verbessert, als ich meine niedrigen Vitamin D3 Speicher aufgefüllt habe.
Beide Werte würde ich deshalb unbedingt testen lassen, wenn du an chronischem diffusen Haarausfall leidest.
Game-Plan: Was tun gegen Haarausfall bei Frauen?
Wie du siehst, ist das Thema Haarausfall bei Frauen komplex und es gibt nicht die eine Lösung. Stattdessen solltest du strategisch an das Problem herangehen, gezielt nach der Ursache suchen und diese dann bekämpfen.
Wie gehst du also am besten vor?
Schritt 1: Art des Haarausfalls bestimmen
Zuerst ist es essenziell, herauszufinden, welche Art von Haarausfall du hast. Nur dann kannst du mit den richtigen Mitteln effektiv dagegen vorgehen.
Stelle dir folgende Fragen:
- Hast du Miniaturisierung?
- Ist dein Haarausfall plötzlich nach einem stressigen Ereignis aufgetreten?
- Verlierst du Haare am gesamten Kopf oder vor allem im Scheitelbereich?
- Wie lange leidest du schon an Haarausfall?
Idealerweise solltest du einen Facharzt konsultieren (in diesem Fall einen Dermatologen), der dir bei der Diagnose hilft. So kannst du zum Beispiel andere, seltenere Arten von Haarausfall ausschließen, die ich hier nicht im Detail erwähnt habe.
Ich muss dich aber warnen: die meisten Ärzte sind beim Thema Haarausfall nicht sonderlich bewandert oder hilfreich. Es ist in ihren Augen vor allem ein kosmetisches Problem, was deshalb oft nicht ernst genommen wird. Erwarte also nicht zu viel Unterstützung.
Schritt 2: Ursache herausfinden
Wenn du weißt, an welcher Art von Haarausfall du leidest, kannst du genauer nach der Ursache forschen. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn du an diffusem Haarausfall leidest.
- Bei diffusem Haarausfall: Überlege dir, ob dein Haarausfall akut oder chronisch ist.
- Blutwerte: Mach einen Bluttest beim Arzt und überprüfe so die wichtigsten Parameter und Nährstoffe, um herauszufinden, ob du an einem Mangel leidest. Das ist auch bei androgenetischer Alopezie (AGA) sinnvoll, da diffuser Haarausfall und AGA gemeinsam auftreten können. Zudem kann ein Blick auf die Hormonwerte hilfreich sein, insbesondere bei PCOS Haarausfall.
Die wichtigsten Blutwerte zum Überprüfen sind:
- Ferritin (= Eisenspeicher, dieser sollte mindestens bei 70 ng/ml liegen! Nachzulesen zum Beispiel hier).
- Schilddrüsenwerte (TSH, freies T3 & T4, Antikörper)
- Vitamin D3
- Androgene (Testosteron, DHEAS, Androstenion, DHT)
- Finde heraus, ob du an chronischen Krankheiten leidest, die gegebenenfalls einen Einfluss auf deinen Haarausfall haben könnten. Besonders relevant sind hier Erkrankungen des Verdauungssystems, da sie einen Einfluss auf Nährstoffaufnahme / -bedarf haben. Auch Schilddrüsenprobleme äußern sich oft in Haarausfall.
Du vermutest, dass dein Haarausfall mit PCOS zu tun hat? Dann könnte dieser Artikel spannend für dich sein, in dem ich auf die Ursachen des PCO-Syndroms eingehe und erkläre, was du dagegen tun kannst: PCO Ursachen: Die 5 versteckten Gründe für dein PCO-Syndrom
Schritt 3: Haarausfall gezielt behandeln
Wenn du die Ursache kennst, kannst du deine spezifische Art von Haarausfall gezielt behandeln. Bei diffusem Haarausfall bedeutet das, den Nährstoffmangel oder die zugrundeliegende Erkrankung in den Griff zu bekommen. Bei AGA findest du oben eine Liste von Behandlungsmöglichkeiten bei androgenetischer Alopezie.
Darüber hinaus gibt es ein paar weitere Dinge, die du tun kannst, um deine Haar- und Kopfhautgesundheit positiv zu beeinflussen.
Schritt 4: Lebensstil und die richtige Pflege bei Haarausfall
Haar- und Kopfhautgesundheit bei Haarausfall
Für gesundes Haarwachstum braucht es eine gesunde Kopfhaut. Die folgenden Tipps können zwar androgenetische Alopezie oder Telogen Effluvium nicht aufhalten, sie helfen dir aber, besser damit umzugehen und dich optimal um deine Haare zu kümmern:
- Verwende regelmäßig ein sogenanntes Cleansing Shampoo, um deine Kopfhaut von Talg, Stylingprodukten oder anderen Rückständen zu säubern.
- Versuche, deine Haare nicht unnötig zu strapazieren. Meide Hitze beim Haare waschen und stylen und rubbele die nassen Haare nicht wild trocken, sondern tupfe vorsichtig das Wasser ab, um Haarbruch zu vermeiden.
- Vermeide belastende Hairstyles, wie einen strengen Dutt oder Pferdeschwanz. Wenn dauerhaft zu viel Zug auf den Haaren lastet, können sie ausfallen (Traktionsalopezie). Wechsle öfter mal, wie du deine Haare frisierst.
- Kämme nasse Haare nur sehr vorsichtig mit einem grobzinkigen Kamm.
- Wasche deine Haare so oft, wie nötig bzw. so oft wie du möchtest. Weniger waschen hilft nicht gegen Haarausfall. Du verlierst beim Haarewaschen nur Haare, die ohnehin „tot“ sind.
- Wenn du an fettiger Kopfhaut oder Schuppen leidest, kann Ketokonazol Shampoo helfen (1x pro Woche).
- Verwende eine Kopfhautbürste aus Silikon. Ich finde die enorm hilfreich, um beim Waschen das Shampoo gut einzumassieren und so sanft und schonend die Kopfhaut zu reinigen. Außerdem massiere ich damit nach dem Auftragen mein Minoxidil ein.
Nahrungsergänzungsmittel gegen Haarausfall bei Frauen
Haare brauchen genug Nährstoffe, um wachsen zu können. Idealerweise bekommst du diese über die Ernährung, allerdings ist das oft nicht so einfach. Ein gutes Multivitaminpräparat, das die wichtigsten Haarnährstoffe abdeckt, kann daher sinnvoll sein.
Ich achte insbesondere auf Zink, Magnesium, Vitamin D3 & K2 sowie Vitamin B-Komplex. Auch Eisen ist ein kritischer Nährstoff, hier solltest du allerdings immer deine Blutwerte kontrollieren, bevor du supplementierst.
Sogenannte Haarvitamine aus der Drogerie (Biotin, Bierhefe etc.) bringen eher nichts.
Genug essen!
Neben den Mikronährstoffen (Vitamine & Mineralien) braucht es für gesundes Haarwachstum auch genügend Energie und Makronährstoffe. Vor allem Eiweiß ist essenziell für die Haare, denn sie bestehen selbst aus Protein. Diäten und eine geringe Kalorienzufuhr können daher ebenfalls zu Haarausfall führen.
Achte also darauf, genug zu essen und insbesondere ausreichend Protein zu dir zu nehmen! Wenn du dir unsicher bist: eine gute Richtlinie ist mindestens 1 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht täglich. Wenn du 60kg wiegst, wären das also zum Beispiel 60 Gramm Protein.
Und beim PCO-Syndrom und PCO Haarausfall darf es auch gerne mehr Eiweiß sein.
Haarausfall verstecken
Haarausfall kann unglaublich belastend sein. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie unsicher ich zu meinen schlimmsten Zeiten dadurch war. Hier deshalb ein paar Tipps zum Thema Frisur & Styling die ich dir mitgeben möchte:
- Such dir einen vertrauensvollen Friseur, der dir hilft, deine Haare so zu stylen, dass du dich trotz Haarausfall wohl fühlst.
- Geh falls nötig öfter zum Friseur als sonst oder lass dir deine Haare kürzer schneiden. Lange fusselige Enden sehen ungesund aus und der Haarausfall fällt viel mehr auf.
- Wenn du sehr unsicher bist, weil man durch die dünnen Haare deine Kopfhaut sieht, ist Schütthaar vielleicht eine Option für dich.
- Scheue dich nicht davor, Haarteile, Topper, Extensions, Perücken oder Kopfbedeckungen zu nutzen. Wenn du dich damit besser fühlst, ist es das wert!
Fazit: Haarausfall bei Frauen bekämpfen
Ich hoffe dieser Beitrag hat dir einen guten Überblick gegeben über die zwei häufigsten Ursachen von Haarausfall bei Frauen, und du weißt nun, wie du dagegen vorgehen kannst.
Sollte das PCO-Syndrom eine deiner Hauptursachen sein, schau dich gerne weiter auf dem Blog um. Du findest hier all meine Erfahrungen, Tipps, Tricks und Rezepte, die ich in vielen Jahren Beschäftigung mit dem Thema angesammelt habe.
Wenn du selbst an Haarausfall leidest, würde ich mich sehr freuen, von deinen Erfahrungen zu hören. Wie war das bei dir? Hast du die Ursache gefunden? Und was hat dir geholfen?
Alles Gute,
deine