Im Internet gibt es unzählige Artikel über verschiedene Nahrungsergänzungsmittel beim PCO-Syndrom: Myo-Inositol, Antioxidantien, Omega-3 oder diverse Vitamine und Mineralstoffe, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Doch was funktioniert wirklich?
Wofür sind diese PCOS Nahrungsergänzungsmittel gut? Und welche sind sinnvoll für dich?
In diesem Beitrag erfährst du es.
Disclaimer: Dieser Artikel soll dir als Startpunkt dienen, damit du einen Eindruck bekommst, welche Supplemente bei PCOS möglicherweise infrage kommen. Das ist das, was ich mir als Betroffene früher selbst gewünscht hätte: eine strukturierte Übersicht, um zu wissen, welche Richtung es sich zu verfolgen lohnt.
Ich bin keine Ärztin und gebe keine medizinische Empfehlung! Bitte recherchiere immer selbst ausführlich, bevor du etwas einnimmst, und kläre das vorher mit deinem Arzt ab.
PCOS Nahrungsergänzungsmittel: Was du wissen musst
Wenn du dich näher mit dem PCO-Syndrom beschäftigst, weißt du, dass PCOS eine vielschichtige Krankheit ist. Es gibt verschiedene Hauptursachen und die Symptome unterscheiden sich von Frau zu Frau.
Jede Frau mit PCO-Syndrom ist einzigartig. Daher gibt es viele unterschiedliche Supplemente, die gegebenenfalls helfen können. Aber eben nicht pauschal jedem.
Deswegen musst du genau recherchieren, wie ein Nahrungsergänzungsmittel wirkt beziehungsweise auf welche Mechanismen im Körper es Auswirkungen hat. Daraus kannst du dann schlussfolgern, ob es dir helfen könnte. Dabei ist ein bisschen Detektivarbeit gefragt.
Beachte immer auch, was potenziell schief gehen kann (Nebenwirkungen, allergische Reaktionen…).
Nahrungsergänzungsmittel allein werden es nicht richten
Ganz wichtig ist mir an dieser Stelle Folgendes zu sagen: Nur mit Nahrungsergänzungsmitteln wirst du dein PCOS nicht in den Griff kriegen.
Das PCO-Syndrom ist eine tiefgreifende endokrine Erkrankung mit systemischen Auswirkungen auf Stoffwechsel und Hormonsystem.
Daher musst du immer auch an deinem Lebensstil arbeiten, um die Ursache anzugehen.
Dazu gehören eine gesunde Ernährung, viel Bewegung, ausreichend Schlaf, Stressmanagement und so weiter. Ohne diese Punkte werden dir PCOS Nahrungsergänzungsmittel nur wenig bringen.
Trotzdem haben sie natürlich einen Platz in der Behandlung und können dich beim Gesundwerden unterstützen.
So gehst du vor
Beginne also mit den Lifestyle Faktoren – Ernährung, Bewegung, Stressmanagement, Schlaf. Tipps, Guides und Rezepte findest du hier auf dem PCOSLife Blog. Nahrungsergänzungsmittel folgen dann im zweiten Schritt.
Wenn du unbedingt gleich zu Beginn schon Nahrungsergänzung nehmen möchtest, empfehlen sich Vitamine und Mineralstoffe sowie Inositol. Diese Supplemente sind für die meisten Frauen mit PCO-Syndrom empfehlenswert und haben gleichzeitig ein geringes Risiko von Nebenwirkungen.
Ansonsten ist es wichtig, immer nur ein neues Nahrungsergänzungsmittel zu beginnen. Nimm das eine Weile und prüfe regelmäßig, ob sich etwas an deinen Symptomen verändert hat. Ein Symptomtagebuch kann dafür hilfreich sein.
Wenn du alles auf einmal nimmst, weißt du später nicht, was wirklich funktioniert hat!
Nebenwirkungen
Bitte informiere dich immer gut über mögliche Nebenwirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln. Es gibt Situationen und persönliche Umstände, wo man etwas lieber nicht einnehmen sollte. Gerade wenn du schon andere Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel nimmst, solltest du vorsichtig sein, denn auch Nahrungsergänzungsmittel haben Wechselwirkungen!
Wie gesagt bin ich keine Ärztin, bitte hole dir also immer professionellen Rat ein.
Abgrenzung PCO Nahrungsergänzungsmittel vs. Medikamente
Dieser Artikel beschäftigt sich nur mit (in Deutschland) frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln. Rezeptpflichtige Medikamente, wie die Pille, Metformin oder Spironolacton, behandle ich hier nicht.
PCOS Nahrungsergänzungsmittel nach Symptomen
Beginnen wir nun also mit der Übersicht. Dabei gehen wir zunächst nach Symptomen und ich gebe dir eine Liste an die Hand, welche PCOS Nahrungsergänzungsmittel bei welchen PCO Symptomen hilfreich sein können.
So hast du einen Anhaltspunkt, in welche Richtung du weiter recherchieren solltest.
Vorab noch ein paar letzte Tipps
Tipp 1: Wichtig! Nur weil du eines der Symptome hast, heißt das nicht, dass du alle Nahrungsergänzungsmittel auf der Liste nehmen sollst. Versuche es zunächst mit einem und schau, ob es dir damit besser geht.
Gib dir Zeit – mindestens ein paar Wochen. Dann kannst du gegebenenfalls das Nächste ausprobieren.
Bitte nimm nicht alles auf einmal, denn auch Nahrungsergänzungsmittel haben Nebenwirkungen beziehungsweise Wechselwirkungen!
Tipp 2: Du wirst sehen, dass manche Supplemente bei mehreren verschiedenen Symptomen hilfreich sein können. Wähle im Zweifel also lieber eines, das mehrere deiner Symptome abdeckt.
Tipp 3: Du wirst außerdem feststellen, dass manche PCOS Nahrungsergänzungsmittel viel günstiger und besser verfügbar sind als andere. Starte ruhig mit den für dich leichter erreichbaren, zum Beispiel aus der Drogerie.
Tipp 4: Eine vertrauenswürdige Quelle ist bei Nahrungsergänzungsmitteln sehr wichtig – bestelle dir nicht irgendwas aus dem Ausland, von dem du nicht weißt, was eigentlich genau drin ist. Diese Artikel sind meist nicht auf Schadstoffe geprüft und enthalten oft nicht mal den Wirkstoff, den sie anpreisen!
Jetzt aber genug der Vorbemerkungen, hier kommen also nun PCOS Nahrungsergänzungsmittel nach Symptomen. Keine abschließende Liste, aber die wichtigsten:
Unregelmäßiger Zyklus / Unfruchtbarkeit
Ein zentrales Symptom bei PCO sind Zyklusstörungen und daraus resultierend Schwierigkeiten, schwanger zu werden.
Hierbei ist es wirklich am wichtigsten, dass du dein PCO-Syndrom ganzheitlich behandelst – das heißt, du musst die grundlegende Ursache bekämpfen.
Wie du das schaffst, erfährst du in meinem Beitrag über die versteckten Ursachen des PCO-Syndroms.
Je nach Ursache können deshalb fast alle Nahrungsergänzungsmittel aus der Tabelle unten helfen. Bitte beachte jedoch, dass nicht alle dieser Stoffe in der Schwangerschaft sicher sind, recherchiere also genau und besprich dich bei Kinderwunsch am besten mit deinem Frauenarzt.
Näher anschauen bei PCOS Zyklusstörungen kannst du dir folgende Nahrungsergänzungsmittel:
- Inositol (hierzu habe ich auch einen eigenen Blogbeitrag geschrieben)
- NAC (N-Acetylcystein): ein Antioxidans, das entzündungshemmend wirkt
- Ein Multivitamin bzw. Mineralstoffkomplex (mit Vitamin B-Komplex, Vitamin D3 + K2, Vitamin C, Magnesium und Zink), da Frauen mit PCO-Syndrom generell häufig unter Nährstoffmängeln leiden. Das ist sowieso sinnvoll in der Kinderwunschzeit.
Übergewicht
Nahrungsergänzungsmittel, die dir gegen Übergewicht beim PCO-Syndrom helfen, sind in der Regel solche, die deinen Insulinstoffwechsel verbessern.
Die wichtigsten davon sind:
- Inositol
- Magnesium (auch hierzu findest du einen ausführlichen Beitrag)
- Alpha Liponsäure (kurz ALA, für Englisch Alpha Lipoic Acid). Das ist eine schwefelhaltige Fettsäure, die eine wichtige Rolle spielt im Energiestoffwechsel und die außerdem stark antioxidativ wirkt.
- Berberin hat in Studien ähnlich gute Ergebnisse gezeigt wie Metformin, was Verbesserungen bei Kohlehydratstoffwechsel, Hormonprofil sowie Blutfettwerten angeht. Allerdings sollte Berberin nicht dauerhaft eingenommen werden, da es die Darmflora verändert. Auch während der Schwangerschaft darf es nicht eingenommen werden.
Weitere PCO Nahrungsergänzungsmittel, die bei Übergewicht sinnvoll sein können, findest du weiter unten beim Punkt Insulinresistenz.
Du kämpfst mit Übergewicht beim PCO-Syndrom?
Erfahre, warum es so schwierig ist, Gewicht zu verlieren mit PCOS, welcher körperliche Mechanismus dahintersteckt und wie es trotzdem klappt: Abnehmen mit PCO-Syndrom – so schaffst du es.
Akne / unreine, fettige Haut
- Zink ist ein wichtiges Mineral für gesunde Haut. Es wirkt antientzündlich sowie antiandrogen, hemmt die Talgproduktion und kann daher gegen Akne helfen.
Frauen mit PCO-Syndrom leiden häufig an Zinkmangel.
- Vitamin D3 + K2: Vitamin D ist ein Hormon, das an vielen Stellen im Körper eine wichtige Rolle spielt. So ist es nicht nur zentral für den Knochenstoffwechsel und unser Immunsystem, sondern auch für unsere Haut. Ein Vitamin D-Mangel ist nachweislich mit Akne assoziiert (Studie).
Lass also deinen Wert mit einem simplen Bluttest abklären und ergänze gegebenenfalls. Für die Aufnahme von Vitamin D ist übrigens Vitamin K2 sehr wichtig, deshalb erwähne ich die beiden hier zusammen. Viele Vitamin D-Präparate sind direkt in Kombination mit K2 erhältlich.
- Berberin: Neben seinem positiven Einfluss auf den Stoffwechsel wirkt Berberin auch antibakteriell, das macht es ideal gegen Akne. Beachte jedoch wie gesagt die potenziellen Gefahren bei der Einnahme.
- DIM (Diindolylmethan) ist ein Stoff, der in Kohlgemüse vorkommt und der hormonregulierend, entzündungshemmend und antiandrogen wirken soll. Leider ist DIM in Deutschland recht teuer bzw. schwer erhältlich.
Weitere Supplemente gegen Akne findest du unten beim Punkt Antiandrogene. Noch mehr Infos zum Thema erhältst du außerdem im Artikel PCOS Akne behandeln: Reine Haut in 5 Schritten.
Haarausfall
Viele Frauen mit PCO-Syndrom leiden unter Haarausfall. Das kann verschiedene Ursachen haben, von hormonell bedingt bis hin zu Nährstoffmängeln.
Einige mögliche Supplemente, die du dir anschauen kannst, sind:
- Vitamin D3 + K2: Ein Mangel an Vitamin D kann auch zu Haarausfall führen.
- Eisen: Eine häufige Ursache von Haarausfall sowie dünnen, brüchigen Haaren ist Eisenmangel. Dein Ferritinwert sollte mindestens bei 70 ng/ml liegen, wenn du an Haarverlust leidest. Lass deinen Wert beim Arzt abklären und ergänze gegebenenfalls.
- Zink spielt eine wichtige Rolle im Haarstoffwechsel. Seine antiandrogene Wirkung beeinflusst zudem unser Hormonprofil positiv, was gegen hormonellen Haarausfall helfen kann.
Hirsutismus
Als Hirsutismus bezeichnet man das übermäßige Wachstum von Körperbehaarung bei Frauen – an Stellen, wo sonst vor allem Männer Haare haben.
Also zum Beispiel am Oberkörper (Brust, Bauch, Rücken), im Gesicht (Kinn und Oberlippe), oder an den Oberschenkeln.
Die Ursache sind erhöhte männliche Hormone, daher sind hier antiandrogene Nahrungsergänzungsmittel hilfreich. Mehr davon findest du auch weiter unten.
- Zink ist wieder eine sehr gute Wahl, da es insgesamt positiv auf unsere Hormone wirkt und bei PCOS ohnehin oft ein Mangel herrscht.
- Spearmint (auch Marokkanische Minze oder Krause Minze) ist eine Minzart, die nachweislich antiandrogene Effekte hat. Man bereitet aus den getrockneten Blättern einen Tee zu, den man täglich trinkt. Mehr über die Wirkung und Tipps zur Einnahme erfährst du im Artikel Testosteron bei Frauen senken: einfach und natürlich mit Spearmint Tee.
Mehr zum Thema Hirsutismus, wie er entsteht und was du dagegen tun kannst, erfährst du in diesem Beitrag:
Depressionen / psychische Probleme
Was viele nicht wissen: Das PCO-Syndrom kann auch Auswirkungen auf die Psyche haben!
Typische Symptome sind beispielsweise Stimmungsschwankungen, Ängste oder Depressionen.
Folgende PCOS Nahrungsergänzungsmittel können hier möglicherweise helfen:
- Vitamin D3 + K2: Ein Mangel an Vitamin D steht in Verbindung mit Depressionen. Vielleicht hast du schonmal vom klassischen „Winterblues“ gehört, auch saisonale Depression genannt. Ein entscheidender Faktor ist dabei der Mangel an Sonnenlicht und damit Vitamin D. Lass daher deinen Vitamin D-Blutwert vom Arzt überprüfen und ergänze gegebenenfalls.
Hinweis: Bitte ziehe in Betracht, dir professionelle Hilfe zu holen, wenn du unter psychischen Symptomen leidest! Das ist keine Schande, sondern ein mutiger Schritt zur Besserung. Supplemente können in manchen Fällen helfen, sie sind aber kein Ersatz für eine adäquate medizinische Behandlung bzw. Therapie.
- Omega-3: EHA und DPA sind wichtige Omega-3 Fettsäuren, die antientzündlich wirken und hier ebenfalls hilfreich sein könnten.
- Rhodiola Rosea oder Rosenwurz ist ein sogenanntes Adaptogen, das aus der skandinavischen bzw. russischen Naturheilkunde stammt. Es soll stressresistenter machen, die mentalen Fähigkeiten stärken, sowie stimmungsaufhellend wirken. Hier kannst du mehr darüber lesen.
- B-Vitamine (B-Komplex): Die acht Vitamine der B-Gruppe sind essenziell für unseren Körper. Ein Mangel kann unter anderem Auswirkungen auf die Psyche und kognitive Leistungsfähigkeit haben. Hier findest du eine Übersichtsstudie zum Thema. B-Vitamine sind wasserlöslich und werden (mit der Ausnahme von B12) nur sehr kurzfristig im Körper gespeichert. Es ist daher sinnvoll sie regelmäßig zu ergänzen.
Weitere mögliche PCOS Nahrungsergänzungsmittel für diesen Bereich findest du weiter unten beim Punkt Stress / Nebenniereninduziertes PCOS.
Kopf- und Gliederschmerzen, Gelenkschmerzen, Fatigue (Erschöpfung)
Symptome wie Schmerzen und Erschöpfung sind natürlich sehr unspezifisch und können viele Ursachen haben.
Weil das PCO-Syndrom aber eben auch eine Entzündungskomponente hat, können diese Symptome bei PCO auftauchen.
Helfen können dir hier gegebenenfalls folgende PCOS Nahrungsergänzungsmittel:
- Magnesium
- Omega-3, insbesondere die Fettsäuren EPA und DHA, da sie entzündungshemmend wirken.
- NAC (N-Acetylcystein), ein starkes Antioxidans
- Vitamin D3 + K2: Hier bitte unbedingt vorher deine Blutwerte abklären lassen, denn der Körper kann ein zu viel an Vitamin D und K nicht einfach ausscheiden. Und ein zu viel dieser fettlöslichen Vitamine kann eben auch schädlich sein. Wenn du allerdings keine Nahrungsergänzungsmittel zu dir nimmst, ist es sehr unwahrscheinlich, dass deine Werte zu hoch sind.
Nachdem wir geklärt haben, welche PCOS Nahrungsergänzungsmittel bei welchen Symptomen sinnvoll sein können, gehen wir jetzt zu den möglichen Ursachen des PCO-Syndroms.
PCOS Nahrungsergänzungsmittel nach PCOS Typ
Du kennst deinen PCOS Typ beziehungsweise deine Hauptursache? Super, dann findest du hier die PCO Nahrungsergänzungsmittel, die für dich sinnvoll sein können. Bitte nimm dies wieder nur als Startpunkt für weitere Recherche und nicht als medizinischen Rat!
Wie oben bereits erwähnt, sollst du nicht alle PCOS Nahrungsergänzungsmittel nehmen, die bei deiner Ursache aufgeführt sind! Beginne mit einer Sache und teste, ob das für dich funktioniert (in Kombination mit Lebensstiländerungen).
Wenn du herausfinden willst, was deine persönliche Hauptursache ist, empfehle ich dir diesen Artikel: PCO Ursachen: Die 5 versteckten Gründe für dein PCO-Syndrom
1. Insulinresistentes PCOS
Für einen Großteil der Frauen ist Insulinresistenz die zugrundeliegende Hauptursache für das PCO-Syndrom.
Dabei hat dein Körper Probleme damit, Kohlehydrate richtig zu verstoffwechseln.
Häufig leiden diese Frauen daher unter Übergewicht.
Mehr über die genauen Mechanismen dahinter und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier: Abnehmen mit PCO-Syndrom, so schaffst du es.
- Inositol ist eines der Top Supplemente bei Insulinresistenz, die Wirksamkeit und Sicherheit haben viele Studien über Jahre hinweg bestätigt (zum Beispiel diese hier). Ich empfehle Inositol daher für praktisch alle Frauen mit PCO.
- Berberin (siehe oben) ist ein Pflanzenextrakt, das sich positiv auf die Insulinsensitivität auswirkt. Allerdings müssen bei Berberin gewisse Dinge beachtet werden (regelmäßige Einnahmepausen, nicht sicher in Schwangerschaft und Stillzeit, Einfluss auf die Darmflora…). Bitte informiere dich gut.
- Chrom ist ein Spurenelement, das sich positiv auf Blutzucker- und Insulinwerte auswirkt. Hier kannst du eine Zusammenfassung einer Metastudie darüber lesen.
- Magnesium
- Alpha Liponsäure (siehe Punkt Übergewicht)
- Vitamin D3 + K2: Vitamin D ist ein solch essenzieller Stoff für unseren Körper, das ein Mangel viele verschiedene Probleme auslösen kann. So ist Vitamin D-Mangel auch mit Insulinresistenz assoziiert. Wie oben bereits erwähnt, lass deine Werte regelmäßig überprüfen.
2. Stille Entzündungen
Gegen die Entzündungsthematik beim PCO-Syndrom können, neben Lebensstilfaktoren wie Stressmanagement, ausreichend Schlaf und eine entzündungsarme Ernährung, folgende Nahrungsergänzungsmittel helfen:
- Omega-3 Fettsäuren
- NAC (N-Acetylcystein)
- Resveratrol ist ein Polyphenol, das vor allem in der Schale von Weintrauben vorkommt. Es wirkt stark antioxidativ und hat in Studien positive Auswirkungen auf diverse PCOS Symptome gezeigt.
- Quercetin ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der entzündungshemmend und histaminregulierend wirkt. Durch seinen Einfluss auf den Histaminstoffwechsel kann Quercetin sich positiv auf Allergien auswirken. Als Antioxidans scheint es insgesamt positiv bei PCOS zu sein.
- Traubenkernextrakt (OPC) ist ein weiterer sekundärer Pflanzenstoff mit antioxidativer und entzündungshemmender Wirkung.
- Kurkumin ist der Hauptwirkstoff in Kurkuma. Auch dieser wirkt entzündungshemmend und wurde bereits in Studien mit PCOS getestet.
- Probiotika: Eine gestörte Darmflora kann die zugrundeliegende Ursache einer Entzündungsthematik sein. Probiotika können dazu beitragen, dies wieder in Ordnung zu bringen. In diesem Bereich ist allerdings noch viel Forschung nötig. Gewisse Bakterienstämme können möglicherweise mehr schaden als nutzen, deshalb sollte man hier wirklich ausgiebig recherchieren und idealerweise die Unterstützung eines Experten suchen.
3. Stress / Nebenniereninduziertes PCOS („Adrenal PCOS”)
Gegen diesen PCOS Typ empfehlen sich Nahrungsergänzungsmittel, die unsere Hormonachse regulieren sowie unseren Körper stressresistenter machen.
- Magnesium
- Rhodiola Rosea (siehe oben)
- B-Vitamine (siehe oben)
- Zink
- L-Theanin ist eine Aminosäure, die in den Blättern der Teepflanze vorkommt. Ihr wird eine stressmindernde, konzentrationsfördernde sowie schlafverbessernde Wirkung zugeschrieben.
- Vitamin C ist nicht nur wichtig für unser Immunsystem, sondern auch für unsere Stimmung und scheint Angstzustände lindern zu können.
- Süßholzwurzel: Auch die Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra) soll sich positiv auf die Stimmung auswirken. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, wenn du schwanger bist oder an hohem Blutdruck leidest.
4. Schilddrüse
Bei Schilddrüsenproblemen solltest du generell immer zum Arzt gehen und abklären lassen, was los ist!
Es ist nicht empfehlenswert, hier mit Nahrungsergänzungsmitteln selbst herumzudoktern, denn das kann schnell schädliche Auswirkungen haben.
Trotzdem möchte ich, der Vollständigkeit halber, die kritischen Nährstoffe erwähnen, wenn es um die Schilddrüse geht: Jod, Selen und Zink.
Besprich mit deinem Arzt, ob eine Ergänzung sinnvoll für dich ist.
Antiandrogene PCOS Nahrungsergänzungsmittel
Als letzten Punkt möchte ich dir nun noch eine Liste mit antiandrogenen Nahrungsergänzungsmitteln an die Hand geben. Antiandrogen bedeutet, dass diese Stoffe gegen männliche Hormone wirken (also gegen Testosteron, DHEAS, Androstendion und so weiter).
Diese Supplemente bekämpfen die Symptome und Auswirkungen von PCO, weniger die eigentliche Ursache. Trotzdem können sie hilfreich sein, um unschöne Nebeneffekte, wie Akne, Haarausfall und Hirsutismus zu managen, gerade am Anfang.
Vorsicht: Antiandrogene Nahrungsergänzungsmittel dürfen nie in der Schwangerschaft eingenommen werden, da sie den Fötus schädigen können (das gilt nicht für den Mineralstoff Zink in einer üblichen Dosis). Auch könnten hormonelle Verhütungsmittel davon beeinträchtigt werden.
Und auch hier gilt wieder: Kümmere dich zunächst um deine Ernährung und Lebensstil. Dann kannst du eines der PCOS Nahrungsergänzungsmittel ausprobieren und testen, ob es für dich funktioniert. Du sollst nicht das alles nehmen!
- Spearmint Tee (mehr darüber erfährst du hier).
- Zink
- DIM (Diindolylmethan)
- Resveratrol hat in dieser Studie auch antiandrogene Effekte erzielt.
- Saw Palmetto (Sägepalme / Serenoa repens) ist eine Zwergpalme, die in den USA beheimatet ist. Die in ihr enthaltenen Wirkstoffe hemmen das Enzym 5-Alpha-Reduktase, welches „normales“ Testosteron in sehr potentes DHT (Dihydrotestosteron) umwandelt. Auf diese Art könnte Saw Palmetto gegen Akne oder Haarausfall wirken – Studien fehlen aber leider noch.
- Süßholzwurzel (Englisch Licorice) und White Peony (Weiße Pfingstrose) werden in der traditionellen Chinesischen Medizin oft zusammen als antiandrogenes Mittel verwendet. Wissenschaftliche Untersuchungen dazu gibt es bisher leider nicht.
- Reishi (Ganoderma lucidum) ist ein Heilpilz, der ebenfalls das Enzym 5-Alpha-Reduktase hemmt.
Eine interessante Übersicht über pflanzliche sowie pharmazeutische Antiandrogene zeigt diese (englischsprachige) Studie.
PCOS Nahrungsergänzungsmittel: Übersichtstabelle
Hier findest du die 27 verschiedenen PCOS Nahrungsergänzungsmittel aus diesem Artikel sowie ihre potenzielle Wirkung auf einer Seite im Überblick (Angaben ohne Gewähr, zum Vergrößern klicken):
Fazit: Nahrungsergänzungsmittel beim PCO-Syndrom
Es gibt, wie du siehst, eine ganze Menge möglicher Supplemente bei PCOS.
Die Spanne reicht von einfachen Vitaminen und Mineralstoffen über pflanzliche Antioxidantien und Aminosäuren bis hin zu hormonell aktiven Wirkstoffen.
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel einen Überblick verschaffen, sodass du nun weiterrecherchieren kannst, welche PCO-Syndrom Nahrungsergänzungsmittel für dich persönlich und deine PCOS Symptome potenziell infrage kommen.
Ich bin auch sehr an deiner Meinung interessiert:
Welche Erfahrungen hast du mit Nahrungsergänzungsmitteln beim PCO-Syndrom gemacht?
Was hat für dich funktioniert und was nicht?
Habe ich etwas vergessen?
Bitte teile es mit uns in den Kommentaren!
Hallo und danke für diese wertvolle Seite zum PCO-Syndrom. Ich nehme gerade auch einiges an NEMs und habe letzte Woche mit Inositol begonnen. Gleichzeitig nehme ich die Pille wieder ein, die ich gut vertragen hatte, aber irgendwann keine künstlichen Hormone mehr nehmen wollte. Ich weiß, dass das absolut nicht die Lösung ist dauerhaft, aber gerade überwiegt bei mir Kosten-Nutzen, gerade was die Verhütung betrifft, da ich keinen Kinderwunsch habe. Jetzt frage ich mich aber, ob Inositol die Wirkung der Anti-Baby-Pille hemmen kann? Auf den Verhütungsschutz der Pille möchte ich mich gerne verlassen können, wenn ich sie schon nehme. Ich danke dir für deine Arbeit und Recherchearbeit hier auf dem Blog und würde mich über eine Antwort freuen. Beste Grüße, Laurie 🙂
Hallo Laurie, danke für deine lieben Worte!
Fühl dich bitte nicht schlecht, weil du die Pille nimmst. Wenn es für dich funktioniert ist das doch super, und in der Zeit kannst du trotzdem an deinem Lebensstil arbeiten 😊
Was den Einfluss auf die Verhütung angeht, würde ich, wie schon beim Inositolartikel erwähnt, unbedingt deinen Arzt um Rat fragen. Da kenne ich mich zu wenig aus und möchte nichts Falsches weitergeben.
Liebe Grüße und alles Gute dir
Sarah
Hallo Sarah,
vielen Dank für diesen tollen Artikel. Ich habe relativ neu meine Diagnose PCOS erhalten und bin jetzt auf der Suche nach guten Nahrungsergänzungsmitteln. Ich frage mich ob es einen guten „Vitaminmix“ gibt? Also ein Produkt in dem (fast) alle wichtigen Stoffe enthalten sind. Vielleicht hast du ja da einen Tipp. Ich sehe mich schon 30 Tabletten am Tag schlucken 😀
Liebe Grüße
Elisa 🙂
Hallo Elisa,
das kann ich nachfühlen, gerade wenn du noch am Anfang stehst, ist das Thema sicher ziemlich überfordernd! Mit einem hochwertigen Multivitamin machst du da erstmal bestimmt nichts verkehrt (und du kannst eventuelle Nährstoffmängel ausgleichen während du an deiner Ernährung & Lebensstil arbeitest).
Ich selbst nehme aktuell das Premium Multi von Natural Elements und bin damit recht zufrieden. Es enthält allerdings für mich zu wenig Vitamin D & Magnesium und nur vernächlässigbare Mengen Inositol, das nehme ich also noch zusätzlich.
Generell sollte dein Multivitamin hochdosiert sein und möglichst viele Nährstoffe in gut bioverfügbaren Formen enthalten. Vielleicht findest du bei deiner Recherche ja noch etwas Besseres / Umfangreicheres? Falls ja, lass es mich gerne wissen 😊
Liebe Grüße
Sarah
Liebe Sarah, ich finde deine Seite super und so viel Praxis naher als die diverser Hormoncoaches (will jetzt keine Namen nennen). Dort habe ich oft auch das Gefühl, dass sie einem nur etwas verkaufen wollen. Ich bin nun seit bald 3 Jahren dabei, an meinem PCOs zu „arbeiten“, leider nicht ganz so erfolgreich wie ich dachte. Die meisten Zyklen sind mittlerweile um die 40 Tage lang, zwischendurch gibt es aber immer wieder ein paar Monsterzyklen. da frage ich mich, ob das mit Ernährung und Co. eigtl überhaupt etwas bringt.
Ich bin Typ stille Entzündungen – der PCOs Typ, der aus meiner Sicht die A****Karte ist. Denn es ist total abstrakt, es gibt so wenig, was man praktisch tun kann. Dafür richtig viel, was komplett verändert werden muss und richtig ins Geld geht: nur noch bio Lebensmittel, überall Plastik vermeiden, Kosmetik ohne Schadstoffe ist sündhaft teuer, eine Darmuntersuchung auch und es ist super schwer wen zu finden, der einen wirlklich beraten kann. Alleine scheint es aber auch nicht zu gehen.
ich libäugle aktuell mit Zink und Chrom, da ich viel positives gehört habe in Bezug auf Entzündungen, Hirsutismud und Zyklusstörungen. Danke daher für die Übersicht. es gibt einfach so viele NEM, ich weiß gar nicht, wo man da anfangen soll, gerade wenn man sie alle mindestens zwei Monate nehmen muss, ich weiß nicht, wie andere das hinbekommen. Wie hast du dich da rangetastet? l
LG
Danke für deinen Kommentar und das Lob, liebe Laura.
Ich kann dich voll verstehen! Für mich ist ebenfalls der Teil mit den stillen Entzündungen der schwierigste / undurchsichtigste. Und er betrifft ja leider alle Mädels mit PCOS mehr oder weniger.
Was Nahrungsergänzungsmittel angeht, habe ich tatsächlich über die Jahre einfach sehr viel ausprobiert… auch etwas kopflos am Anfang. Und vieles davon hat gar nichts gebracht. Nach und nach habe ich aber ein paar Dinge gefunden, die spürbar etwas verändert haben. Das waren im Rückblick meist Vitamine / Mineralstoffe, wo ich nachgewiesenermaßen einen Mangel hatte.
Wenn du also die Möglichkeit hast, das testen zu lassen, wäre das ein guter Startpunkt. Beim Thema Entzündungen wäre z.B. Vitamin D sinnvoll abzuklären. Auch ein zu hoher Eisenwert könnte Probleme machen. Und die Schilddrüsenwerte sollte man anschauen.
Zu Blutwerten noch ein Tipp: Recherchiere immer selbst, wie deine Werte einzuordnen sind, und verlass dich nicht blind auf die Laborreferenzwerte bzw. was der Arzt sagt. Die sind nicht immer auf dem neuesten Stand! Ich hatte z.B. jahrelang Haarausfall aufgrund von Eisenmangel, aber es hieß immer „alles in Ordnung“.
Ich hoffe, das hilft ein bisschen.
Alles Gute und liebe Grüße
Sarah
Liebe Sarah,
Ich musste gerade etwas hysterisch lachen, dann schon fast weinen. Ich hab nun seit fast 8 Jahren PCO. Pille und Metformin war die Behandlung und „mit dem Gewicht runter gehen“ Ernährungsberatung, welche nicht wusste was tun weil ich ihrer Meinung nach mich „normal“ ernährt habe, Trainerin die verwirrt war das sich nach wochen mit 5x die Woche Training nichts tat, und ein Haus-Arzt der meinte ich müsse schon ehrlich sein. Die damalige Gyn stellte Metformin so ein dass ich schlussendlich bei 54 Blutzuckerwert (nach 1 l Cola, frühstück und Mittagessen) Arztwechsel, dieser stellte Vitamin D3 Mangel fest, also da dagegen was bekommen. Meine chronisch leicht erhöhte Entzündungswerte wurden hin genommen. Nach zweimalige Gyn Wechsel endlich jemand der mich ernst nimmt, Sorgen nimmt. Aber bezüglich Mangel an Nährstoffen hat keiner was gesagt. Leider ist der Hausarzt weg und die neue will das hochdosierte Vitamin D3 reduzieren.
Danke für den Blogbeitrag, jetzt habe ich eine kleine Leitlinie zum dran hangeln was helfen kann.
Liebe Grüße
Liebe Jasmin,
oh Mann, das tut mir leid! Leider sind das Erfahrungen, die viele Frauen mit PCOS machen müssen. Aber wenigstens hast du jetzt jemanden gefunden, der dich ernst nimmt!
Und wenn mein Blog dir auch ein wenig weiter helfen kann, freut mich das sehr. Vielleicht hast du sie schon gefunden, aber falls nicht könnte ich mir vorstellen, dass dir diese Beiträge ebenfalls weiterhelfen könnten:
https://pcoslife.de/pco-ursachen/
https://pcoslife.de/mit-pco-syndrom-abnehmen/
Liebe Grüße und alles Gute
Sarah
Liebe Sarah, vielen Dank für deine Antwort.
ja, ich finde es super schwierig, überhaupt einen Arzt zu finden, bei dem ich das testen lassen kann. Am liebsten würde ich tatsächlich einen dieser Online-Tests machen (muss es ja eh selbst bezahlen). Vitamin D nehme ich seit über einem Jahr. das hatte ich in der Apotheke getestet und hatte einen extremen Mangel! Ich habe dann ein Öl mit Vitamin K genommen – weil das ja als Co-Faktor gilt – und meine Hausärztin hatte keine Ahnung, was Vitamin k eigentlich ist.
In einem Podcast (Down to Earth PCOs Nutrition Podcast, wurde empfohlen, bei der Wahl der NEM so vorzugehen:
1. sich überlegen, was die PCOs Symptome sind, die einen am meisten stören
2. sich überlegen, was die dahinterliegende Ursache ist (die Host, eine ausgebildete Ernährungsberaterin für PCOs, sieht einen Androgenüberschoss eher als eine weitere Ursache neben stillen Entzündungen).
3. Dann erstmal so wenige NEMs wie möglich testen, also wenn es z.B. ein NEM, was mehrere Symptome „abdeckt“, am besten das nehmen.
4. Gleichzeitig überlegen, welche NEMs z.B. durch die Ernährung nicht abgedeckt werden (wie z.B. B12, wenn man kein Fleisch ist odet Omega 3, wenn man kaum Fisch isst) bzw. eben auch auf Mängel testen lassen.
Ich tendiere daher sehr stark dazu, mal eine Kombi aus Zink und Magnesium zu testen (habe vor allem Hirsutismus, aber eben auch viel Stress und stärke Menstruationsbeschwerden). Inositol ist in der optimalen Form und ohne Folat echt teuer und daher frage ich mich, ob ich damit wirklich starten will, gerade weil ich eben keine IR habe (wurde vor vielen Jahren gestestet, nicht mit dem HOMA- Index, sondern ich habe wirklich eine Zuckerlösung beim Endokrinologen getrunken). Aber kann mir einfach sehr schwer vorstellen, dass so ein simpler Minrinährstoff echt so viel ausmachen soll 🙂 Spearmint trinke ich regelmäßig, kann aber nicht sagen, inwiefern es den Hirsutismus beeinflusst, aber denke mir, es schadet ja nicht.
lieben Gruß
PS: Generell ist es ja auch so, dass bei PCOs ganz viele „Probleme“ ineinandergreifen: Eine Insulinresistenz, Entzündungen, Stress – der ja auch wieder Einfluss auf die Entzündungen hat, zu viele Androgene etc. Deswegen finde ich die strikte Unterteilung in die Typen/Ursachen auch nur bedingt sinnvoll. Denn reduziere ich meine Androgene, beeinflusst das ja auch wieder die anderen Geschlechtshormone. Daher finde ich es nicht richtig, zu sagen, dass das eine nur die Symptome bekämpft. Eine Creme, die das Haarwachstum schwächt, wäre eine reine Symptombekämpfung, ein NEM, das die Androgene senkt, greift hingegen ja direkt in den komplexen Wechselkreis der Hormone ein – und wirkt damit ebenso ursächlich. Ich hoffe, es ist klar, was ich meine 🙂
Hallo Laura,
du sprichst hier so viele wichtige Punkte an, danke dafür! PCOS ist so vielschichtig, und die einzelnen Komponenten beeinflussen sich immer auch gegenseitig. Daher ist es oft mega schwer herauszufinden, was die richtigen Hebel sind. Ich bin deshalb ein Fan von Maßnahmen, die mehrere Bereiche positiv beeinflussen. Guter Schlaf ist z.B. so ein Ding – verbessert die Insulinsensitivität, senkt Stress & Entzündungen, verbessert die Hormonbalance und so weiter. Aber solche Lifestyle Sachen sind natürlich oft schwierig umzusetzen.
Auch bei NEMs finde ich es eine gute Strategie, mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Und Zink & Magnesium sind ja eh Mineralstoffe, die von vielen Experten generell empfohlen werden. Den Step-by-Step Guide zur Auswahl von NEMs oben finde ich übrigens super, danke fürs Teilen!
Und was Ärzte angeht… ich habe auch oft die Erfahrung gemacht, dass ich mehr über meine Erkrankung wusste als sie. Es ist frustrierend, wenn man um jeden Bluttest praktisch betteln muss. Ich komme aber leider gar nicht klar mit diesen Bluttests für zuhause, daher musste ich so lange drängeln oder mir jemand anderen suchen, bis ich meine Tests hatte 😅 Meine Empfehlung: jüngere Ärzte sind oft besser informiert und noch idealistisch / motivierter, um dir wirklich zu helfen.
Liebe Grüße
Sarah
Grüß dich Sarah,
vielen Dank für den wirklich tollen und verständlichen Artikel.
Ich habe auch erst relativ neu (4 Monate) die offizielle Diagnose PCOS erhalten. Bisher hatte ich immer nur die Auswirkungen von PCOS gespürt, ich hatte allerdings keine Ahnung, dass meine Symptome genau diesem Krankheitsbild entsprechen und bei meinem letzten Frauenarztbesuch, als das Thema Kinderwunsch aufkam, wurde ich aufgeklärt.
Mei Frauenarzt hat mir einen „NEM-Mix“ der sich „P-Ovar Komplex“ nennt und von der Marke sunday kommt, empfohlen.
Ich nehmen das NEM zwar erst seit ca. 4 Monaten, bin aber damit bisher sehr zufrieden, fühle mich seit ich mit der Einnahme begonnen habe allgemein fitter. Einen Effekt in meiner Zykluslänge hat sich allerdings leider noch nicht gezeigt, ist aber vermutlich auch noch viel zu früh um das zu beurteilen. Ich bin gespannt, wie sich meine Hormone weiterentwickeln werden.
Liebe Grüße,
Theresa
Danke fürs Teilen deiner Erfahrungen, liebe Theresa! Schön, dass du etwas gefunden hast, was für dich funktioniert.
Liebe Grüße
Sarah
Liebe Sarah,
vielen Dank für deinen super wertvollen Beitrag!
Wie stehst du denn zu Mönchspfeffer?
Beste, gespannte Grüße
Wiebke
Liebe Wiebke,
bei Mönchspfeffer sind die Meinungen gespalten. Die meisten Experten sehen ihn eher kritisch bei PCOS, weil er das LH (Luteinisierendes Hormon) erhöhen kann – und LH ist bei PCOS meist ohnehin schon zu hoch im Verhältnis zu FSH.
Mönchspfeffer soll aber hilfreich sein bei erhöhten Prolaktinwerten oder Hypothalamischer Amenorrhö (welche manchmal mit PCOS verwechselt wird).
Ich persönlich wäre vorsichtig damit, wenn man nicht ganz genau weiß, was man tut. Ggf. macht man sonst unbeabsichtigt alles noch schlimmer.
Liebe Grüße
Sarah
Hallo Sarah, ich bin echt froh deine Seite gefunden zu haben, das hilft mir echt weiter vielen Dank für die guten Informationen!
Ich hatte vor allem seit letztem Jahr, aber auch schon ein zwei Jahre davor mit diversen Symptomen zu kämpfen und bin dann nachdem ich letztes Jahr mehrere Monate Zyklusunregelmäßigkeiten hatte zur Gyn, dann kam im Bluttest leicht erhöhte Androgene heraus, sie sagte mir dass die Symptome und dies auf PCOS hindeuten. Sie sagte auch man kann dagegen nichts machen (?!) außer abnehmen. Übergewichtig bin ich nicht (habe allerdings 3 kg zugenommen in einem halben Jahr was mich auch ziemlich frustriert hat trotz gleichbleibender Ernährungs-und Sportroutine und wovon ich gerne wieder weg will). Ich habe nach diesem Arztbesuch sehr viel recherchiert und finde es inzwischen schon krass wenn die Ärztin sagt man kann außer abnehmen nichts machen..was ja wirklich nicht stimmt.
Ich habe dann mal mit Inositol angefangen zu supplementieren und mein Zyklus ist seitdem deutlich regelmäßiger. Eine Insulinresistenz habe ich nun noch nicht testen lassen aber da es allein nach Beginn der Einnahme mit Inositol besser geworden ist habe ich einen Verdacht dass es in die Richtung gehen könnte, auch das mit der Gewichtszunahme bzw. dass es mir schwer fällt mein Gewicht zu halten. Ich werde nun aber noch meine Ernährung und Sportroutine dahingehend versuchen zu optimieren. Ich würde mich gerne auf Insulinresistenz testen lassen aber ich weiß nicht wo/wie ich danach fragen soll. Vor drei Monaten habe ich z.B. ein großes Blutbild machen lassen, es war alles im grünen Bereich, bis auf Vitamin D, das war etwas zu niedrig, seitdem supplementiere ich das.
Muss man so einen Insulinresistenztest dann eher selbst zahlen oder hast du Erfahrung damit ob das auch von der Krankenkasse übernommen wird?
Liebe Grüße Laura
Liebe Laura,
danke für deinen Kommentar! Tut mir leid, dass du schlechte Erfahrungen mit deiner Ärztin machen musstest… es wissen leider immer noch viel zu wenige Gynäkologen richtig über PCOS Bescheid. Ich würde dir empfehlen dir einen anderen Arzt zu suchen, am besten einen Endokrinologen (das sind Hormonspezialisten). In der Regel machen die bei Verdacht auf Insulinresistenz einen sogenannten OGTT (oraler Glukose-Toleranztest) – wichtig: mit Bestimmung der Insulinwerte. Wurde bei mir auch ganz normal von der Kasse übernommen. Kann halt sein, dass man eine Weile auf einen Termin warten muss.
Noch ein Tipp: Wenn deine Symptome deutlich auf eine Insulinresistenz hinweisen, ist es sehr wahrscheinlich, dass du auch eine hast. Ich weiß, man will es am liebsten schwarz auf weiß haben (und Tests können definitiv hilfreich sein), aber unser Körper zeigt uns meist schon sehr viel, wenn wir bereit sind hinzuschauen.
Liebe Grüße
Sarah
Hallo,
ich habe den Verdacht, dass ich am PCOS leide und bin sehr gefrustet.
Bei mir wurde eine Fettleber festgestellt, außerdem eine Insulinresistenz, ein Vitamin D-Mangel liegt auch vor. Ein SHBG-Mangel besteht außerdem.
Entsprechende Tests wurden bei einem Endokrinologen durchgeführt. Ich hatte anfangs den Verdacht, dass ich am Cushing-Syndrom leide. So viele meiner Symptome sprachen dafür (Übergewicht, Hirsutismus, Stammfettsucht, hingegen schlanke Arme und Beine, Vermehrung roter Blutkörper, Hypertriglyceridämie, erniedrigtes HDL-Cholesterin). Es wurden ein Glukosetoleranztest, ein Dexamethason-Hemmtest und eine Untersuchung des Speichels im Hinblick auf den Cortisol-Wert durchgeführt. Laborchemisch wurde das Cushing-Syndrom ausgeschlossen.
Meine Laborwerte und Symptome können aber auch im PCOS begründet sein. Ich werde mich nochmal an eine Gynäkologin wenden und schauen, was die zu den Werten und Symptomen sagt.
Der Endokrinologe hat eine Gewichtsabnahme und Metformin empfohlen.
Dann lese ich im Internet über so viele verschiedene Ansätze, um PCOS zu behandeln. Die einen befürworten Metformin, die anderen verteufeln es. An Nahrungsergänzungsmitteln gibt es auch einen ganzen Haufen, wo ich überhaupt nicht durchsteige, was alles für mich wichtig einzunehmen wäre. Dass ich meine Ernährung umstellen und Sport treiben muss, das steht außer Frage (bin aber diesbezüglich total demotiviert).
Ich weiß überhaupt nicht, wo ich bezüglich der Behandlung ansetzen soll. Die Ärzte erscheinen mir auch sehr unkreativ, was eine mögliche Diagnose anbelangt. Ich würde mir wünschen, dass ich mal an einen Arzt gerate, der alle Laborwerte und alle Symptome heranzieht, um die mögliche Ursache meines Problems herauszufinden und entsprechende Untersuchungen veranlasst. Mag sein, dass das Cushing-Syndrom laborchemisch ausgeschlossen ist und ich nicht darunter leide. Dennoch könnte etwas mit meinen Nebennieren nicht stimmen, die (ebenfalls) für mein hormonelles Ungleichgewicht verantwortlich sein können. Warum wird aber diesbezüglich von keinem Arzt (weder Hausarzt noch Endokrinologe) eine weitere Abklärung veranlasst?
Ich bin wirklich gefrustet, dass sich für mein Empfinden keiner vernünftig mit meiner Problematik auseinandersetzt. Meine Hausärztin hat mich bisher zum Glück Ernst genommen, trotzdem fehlt mir ihrerseits mehr Motivation, herauszufinden, woran ich erkrankt bin und wie ich etwas verändern kann. Schon klar: Lebensstiländerung. Aber wie gehe ich das am besten an? Ich habe ja jetzt schon keine Lust darauf, das anzugehen. Wie soll ich dann nachhaltig etwas verändern?
Liebe Grüße
Pia
Liebe Pia,
danke für deinen ausführlichen Kommentar!
Ich kann verstehen, dass du gefrustet bist. Du hast ja schon eine richtige Odyssee hinter dir und Ärzte sind oft leider keine große Hilfe bei dieser Art von Erkrankungen. Aber du hast jetzt auch ein paar Ansatzpunkte, an denen du arbeiten kannst – und das ist doch etwas Positives!
Ich weiß, dass das am Anfang überfordernd ist – aber du musst nicht direkt dein ganzes Leben umstellen. Versuche stattdessen, kleine Schritte in die richtige Richtung zu machen. Meiner Erfahrung nach funktionieren Lebensstilveränderungen am besten, wenn man sie langsam angeht, zum Beispiel 1 neue Gewohnheit pro Woche. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass man sie auch durchhält, viel höher.
In deinem Fall könnte das z.B. so aussehen:
• Woche 1: anfangen regelmäßig Vitamin D zu supplementieren
• Woche 2: jeden Tag ein proteinreiches, kohlehydratarmes Frühstück mit Gemüse essen
• Woche 3: täglich 15 Minuten spazieren gehen
• …
Mit der Zeit wirst du merken, dass dir diese Veränderungen gut tun – das steigert wiederum die Motivation, sie durchzuhalten und so etablieren sich gute Gewohnheiten.
Wenn du Tipps brauchst, was genau du verändern solltest, findest du hier auf dem Blog viel Inspiration. Ich würde dir insbesondere diesen Beitrag empfehlen: https://pcoslife.de/mit-pco-syndrom-abnehmen/
Ein bisschen Trial and Error ist immer dabei, aber ich bin überzeugt, dass du das schaffst.
Liebe Grüße und alles Gute für dich,
Sarah